
Ваша оценкаСто лет одиночества. Недобрый час. Диалог о романе в Латинской Америке
Цитаты
Аноним17 мая 2017 г.Читать далееEs waren drei Regimenter, deren vom Galeerensklavengetrommel begleiteter Marschschritt die Erde erbeben ließ. Ihr Vielköpfiger-Drachen-Atem erfüllte die reine Helligkeit des Mittags mit pestilenzianischem Dampf. Die Soldaten waren klein, untersetzt, brutal. Sie schwitzten wie Gäule und stanken wie sonnengebeiztes Köderfleisch, sie besaßen die wortkarge Furchtlosigkeit und die Undurchdringlichkeit der Hochländer. Wenn ihr Vormarsch auch eine Stunde dauerte, hätte man meinen mögen, es seien wenige im Kreis marschierende Abteilungen, denn alle sahen gleich aus, Söhne derselben Mutter, und alle trugen mit männlichem Gleichmut Tornister und Feldflasche, die Schande des Gewehrs mit aufgepflanztem Bajonett und den Krebs des blinden Gehorsams und des Ehrgefühls.
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Аноним17 мая 2017 г.Dann dachte sie, diese Art der Liebe vernichte die andere Liebe, da die Männer so veranlagt waren, dass sie ihren Hunger verschmähten, sobald ihr Appetit gestillt war.
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Аноним17 мая 2017 г.Vom Gerede des Volks, Amaranta Buendía empfange Briefe für die Toten, angelockt, kam Pater Antionio Isabel gegen fünf Uhr mit der letzten Wegzehrung, musste aber fünfzehn Minuten warten, bis die Sterbende aus dem Bad kam.
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Аноним17 мая 2017 г.Am Tag darauf um acht Uhr morgens machte sie den letzten Stich an der schönsten Handarbeit, die je von einer Frau beendet worden war, und verkündete ohne jeden dramatischen Unterton, sie werde gegen Abend sterben. [...] Die Nachricht, Amaranta Buendía werde in der Abenddämmerung abdampfen und die Todespost mitnehmen, wurde in Macondo vor Mittag bekannt, und um drei Uhr nachmittags stand im Wohnzimmer eine mit Briefen gefüllte Kiste.
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Аноним17 мая 2017 г.Читать далее[...] und furchtlos fragte sie Gott, ob Er wirklich glaube, die Menschen seien aus Eisen, um die vielen Kümmernisse und Demütigungen auszuhalten; und während sie fragte und fragte, fachte sie ihre eigene Verbitterung nur immer heftiger an und fühlte den unwidrstehlichen Drang, sich wie ein Ausländer Luft zu machen und sich endlich einen Augenblick der Auflehnung zu gönnen, jenen so oft begehrten und so oft verschobenen Augenblick, sich die Entsagung in den Hintern zu schieben und einmal auf alles zu scheißen und ihr Herz von dem riesigen Haufen von Schimpfwörtern zu entlasten, die sie während eines ganzen Jahrhunderts des Einverständnisses hatte hinunterschlucken müssen. "Scheiße!", schrie sie.
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Аноним17 мая 2017 г.Als sie sich aber von dem betäubenden Pfeifen und Keuchen erholt hatten, liefen alle Einwohner auf die Gassen hinaus und sahen Aureliano Triste von der Lokomotive aus winken, sahen gebannt den blumengeschmückten Zug, der zum ersten Mal mit acht Monaten Verspätung eintraf. Der unschuldige gelbe Zug, der so viele Unsicherheiten und Handgreiflichkeiten, so viele Verheißungen und Missgeschicke und so viele Veränderungen, Verhängnisse und Sehnsüchte nach Macondo bringen sollte.
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Аноним17 мая 2017 г.Endlich in eine Falle der Sehnsucht gegangen, dachte er wirr, dass, hätte er sie geheiratet, er dann ein Mann ohne Krieg und Ruhm geworden wäre, ein namenloser Handwerker, ein glückliches Tier.
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Аноним17 мая 2017 г.In jene Zeit fiel auch der Wiederaufbau des Schulgebäudes. Damit wurde Don Melchor Escalona beauftragt, ein alter Schulmeister aus dem Moor, der die faulen Schüler im kiesbedeckten Innenhof auf Knien spazierenrutschen und die Schwatzmäuler mit stillschweigender Zustimmung der Eltern pikante Pfefferschoten essen ließ.
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Аноним17 мая 2017 г.Aus humanitären Gründen liebäugelte Aureliano mit der liberalen Einstellung im Hinblick auf die Rechte der unehelichen Kinder, begriff jedoch keineswegs, dass man sich wegen Dingen, die nicht mit Händen zu greifen waren, zu einem Krieg versteigen konnte.
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Аноним17 мая 2017 г.Читать далееEinmal, als Pater Nicanor ein Tablett und ein Kästchen Spielmarken zum Kastanienbaum brachte, um ihn zu einem Spielchen Dame aufzufordern, lehnte José Arcadio Buendía dankend ab, weil er, wie er sagte, nie den Sinn eines Kampfes zwischen Gegnern hatte begreifen können, die grundsätzlich übereinstimmten. Pater Nicanor, der das Dame-Spiel nie unter diesem Gesichtspunkt betrachtet hatte, konnte nie wieder spielen. Zunehmend von José Arcadio Buendías Hellsicht verblüfft, fragte er ihn, wie es käme, dass man ihn an einen Baum gebunden habe. "Hoc est simplicissimum", erwiderte er. "Ich bin verrückt."
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