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Рецензия на книгу

Бедный Генрих

Гартман фон Ауэ

  • Аватар пользователя
    Аноним31 мая 2018 г.

    Epische Versnovelle aus dem Schwabenland des 12 Jahrhunderts

    Das war eine harte Angelegenheit dieses mittelhochdeutsches Werk in der Originalvassung zu lesen. Ohne der Übersetzung ins Moderne versteht man ungefähr nur die Hälfte, bzw. nur einzelne Wörter.
    Zu dem Inhalt kann ich nicht sagen, dass es eine besonders ausgefallene Geschichte ist, aber es ist wirklich keine schlechte Geschichte! Aus dem Jahr 1190 habe ich ehrlch etwas ganz banales erwartet. Da lag ich aber ganz falsch und ich wurde positiv überrascht. Diese Erzählung spricht kritisch die Problematik der Zeit an. Sie entspricht dieser Zeit, wo es verfasst wurde. An einigen Stellen gibt es sogar einen Hauch von Humor. So richtig lustig ist es natürlich nicht, aber es ist wirklich etwas ironisch.

    Ein anerkannter, reicher Herr Heinrich wird vom Gott bestraft, indem er von einer mittelalterlichen Krankheit, dem Aussatz angefallen wird. Leider verliert er dadurch sein Ansehen in der Gesellschaft und ist gezwungen nach einer Heilung zu suchen. Nur ein Arzt erfand eine Lüge, um seine Situation auszunutzen. Dieser empfahl dem Heinrich eine Jungfrau zu suchen, die freiwillig bereit ist zu sterben, damit Heinrich wieder gesund wird. Bald findet sich auch ein junges Mädchen, welches davon überzeugt ist, dass sie auf den Himmel kommt, wenn sie sein Leben opfert. Seine Eltern sind skeptisch, werden aber von dem Mädchen mit einer überzeugenden Kraft über die kommenden Herrlichkeiten für die ganze Familie überredet. Die Ironie liegt hier dran, dass Heinrich, wie auch das Mädchen sich gegenseitig für ihren Glauben ausnutzen möchten. Was wohl die Kritik an jede Art des Glaubens darstellen soll. Die Eltern, wie auch der Arzt, der das Mädchen töten soll, bleiben alle realistisch. Der Arzt, dieser Schwindler weigert sich diese unheimliche Tat zu begehen. Doch muss Heinrich, der kein schlechter Mensch ist, diese Tragödie schließlich verhindern. Worauf das Mädchen sehr böse ist, denn dadurch wird ihm angeblich sein Glück entzogen. Das Paar heiratet am Ende. Heinrich wird geheilt, gewinnt auch seine gesellschaftliche Stellung zurück und das Mädchen mit seinen Eltern wird dadurch wohlhabend, trotz der vorherrschenden Sitten, dass der Adel keine Gesinde heiraten darf.


    Des nam in michel wunder,
    und vuorte si besunder
    und beswuor si vil verre,
    ob ir ihr ir herre
    die rede bete uz erdrot.
    er sprach: 'kint, dir ist not,
    daz du dich bedenkest baz,
    und sage dir rehte umbe waz:
    ob du den tot liden muost
    unde daz niht gerne tuost,
    so ist din junger lip tot
    und vrumet uns leider niht ein brot.
    nu enhil mich dines willen niht.
    ich sage dir, wie dir geschiht:
    ich ziuhe dich uz, so stastu bloz,
    und wirt din schame harte groz,
    die du von schulden danne hast,
    so du nacket vor mir stast.
    ich binde dir bein und arme.
    ob dich din lip erbarme,
    so bedenke disen smerzen:
    ich snide dich zem hetzen
    und brichez lebende uz dir.

    Zitiert aus: Projekt Gutenberg - Spiegel

    In diesem Fall ist es schon sehr sinnvoll irgendeine Zusammenfassungen zu lesen, sonst versteht man den Sinn sehr schlecht.
    Die Geschichte fand ich für das 12 Jahrhundert gut. Es enthält gleichzeitig Kritik, so auch die Ironie der Zeit. Wenn man aber schlecht Deutsch kann, soll man am besten die Finger davon lassen.

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